Headless Commerce mit Shopware 6 – Die Basis für zukunftssichere Webshops

Aktuelle Studien prognostizieren bis 2022 rund 50 Milliarden internetfähige Endgeräte. Diese Entwicklung führt auch im E-Commerce zu nachhaltigen Veränderungen. Webshops müssen von allen Geräten aus erreichbar sein. Die User-Experience auf dem jeweiligen Endgerät steht über allem. Der Begriff Headless Commerce fasst diesen neuen Ansatz zusammen.

Headless Commerce mit Shopware 6

Traditionelle E-Commerce-Lösungen

Etablierte Versionen gängiger Shopsysteme sind konzeptionell stark optimiert für klassische Desktop- und Laptop-Computer. Anfangs wurden sogar separate Lösungen für mobile Endgeräte entwickelt. Erst mit dem Aufkommen von Responsive Design folgten Lösungen die sowohl mobile Endgeräte als auch Desktops und Laptops bedienten. Überdies stellten Shops immer häufiger den zentralen Ort für die Ansteuerung weiterer Verkaufskanäle dar. Es entwickelten sich am Markt Standardlösungen für die Anbindung der Verkaufskanäle. Während die separaten mobilen Webseiten sehr schnell ersetzt wurden, halten sich die Tools zum Ansteuern der verschiedenen Kanäle bis heute. Aufgrund der Architektur der traditionellen Shopsysteme sind Tools von Drittanbietern zu einem dauerhaften Begleiter dieser Systeme geworden.

Headless Commerce – Die Zukunft

Headless Commerce beschreibt den Ansatz um auf die oben skizzierte Entwicklung am Markt zu reagieren. Da heute noch nicht bekannt ist, welche Geräte in Zukunft Bestellungen in Webshops auslösen werden, muss das technische Fundament sehr flexibel auf Entwicklungen am Markt reagieren können. Ob Computer, Notebooks und Handys auf Dauer die Geräte sind, die für den Großteil der Bestellungen verantwortlich sind, ist fraglich. Mit dem Internet der Dinge (engl. Internet of things = IoT) wird sich ein Wandel vollziehen. Man muss kein Visionär sein um folgende Beispiele für realistische Zukunftsszenarien zu halten:

  • Die Waschmaschine mit Tank bestellt automatisch neues Waschmittel, wenn ein definierter Bestand unterschritten wird
  • Die Kaffeemaschine bestellt neue Bohnen
  • Der Kühlschrank bestellt Lebensmittel nach
  • Die Heizung fordert bei Fehlern oder in Intervallen Service an
  • Der intelligente Schrank im Badezimmer bestellt Pflegeprodukte nach

Mit ein wenig Kreativität lässt sich diese Liste schnell erweitern. Da die aktuelle Technologie der Webshops nie für solch ein Szenario gedacht war, ist mit Headless Commerce ein Ansatz entstanden, der den Anforderungen von IoT gerecht wird.

Frontend und Backend müssen klar getrennt sein und vor allem das Frontend muss über eine Schnittstelle (API) ansprechbar sein. Da die komplette Funktionalität des Systems ansprechbar sein muss, funktioniert der eigentliche Kern des Shops ohne ein „Gesicht nach außen“. Hierher rührt auch die englische Bezeichnung „Headless“. Das Einkaufserlebnis in dem jeweiligen Kanal muss über allem stehen und für den Kunden des Shops perfekt sein.

Implementierung in Shopware 6

In Shopware 6 wird der Ansatz des Headless Commerce in vollem Umfang realisiert. Erstens findet wie auch schon beim Vorgänger eine klare Trennung zwischen Backend und Frontend statt. Zweitens ist mittels des Ansatzes „API first“ für Backend, Frontend und Addons ein zentraler Kern von Headless Commerce erfüllt. Somit ist Shopware 6 bereit für eine Zukunft in der IoT und intelligente Geräte eine zentrale Rolle spielen werden. Ungeachtet des komplett neuen Ansatzes bringt solch eine Lösung noch weitere Vorteile mit sich. Es werden nämlich nur perfekt auf den Kunden und das Gerät abgestimmte Inhalte ausgespielt. Hierdurch sind die Lösungen sehr schnell und sehr individuell. Die aktuell bekannten Kanäle (Social Media und Verkaufsplattformen) stellen in Shopware 6 jeweils einen Kanal dar. Auch der Shop selbst ist nur einer von vielen möglichen Kanälen, da er selbst auch über API mit dem Kern kommuniziert.

Anbindung von Webshops an Sage ERP

In unserem neusten Projekt haben wir insgesamt rund 20 Webshops eines Kunden an das Sage 100 ERP-System angebunden. Mit dem Vorgänger von Sage 100, der Sage Office Line, betreuen wir bereits mehrere Kunden mit einer Anbindung von Webshops an Sage. Im Anschluss an die Einführung haben wir eine dauerhafte Kooperation vereinbart. Sowohl die IT-Infrastruktur als auch die Webshops werden nun von uns betreut.

Webshops an SageDie Ausgangssituation

Aufgrund wachsender Größe hat sich der Kunde dazu entschieden, vom bisherigen ERP-System auf Sage 100 zu wechseln. Es werden rund 20 Webshops betrieben. Die drei eingesetzten Shopsysteme sind xt:Commerce, Magento und Shopware.

Testumgebung für das neue ERP

Nachdem Sage 100 in einer Testumgebung implementiert wurde, mussten die Daten aus dem alten ERP importiert werden. Des Weiteren wurde ein Testserver für die Shopsysteme eingerichtet. Anschließend wurden in einer mehrwöchigen Testphase die Funktionalität des ERP und die Anbindung der Webshops an Sage getestet. Nachdem die neue Software wunschgemäß funktionierte, wurde der Umzug erneut simuliert. Schließlich wurde der Umzug des Live-Systems auf ein Wochenende terminiert.

Go-Live und Anbindung der Webshops an Sage 100

Der Umzug des Systems verlief nach Plan. Aufgrund der ausgiebigen Tests war aber auch mit keinen unerwarteten Problemen zu rechnen. Unsere Erfahrungen mit der Anbindung von xt:Commerce, Magento und Shopware an Sage bewiesen sich aber kurz nach dem Go-Live als sehr wichtig. Denn ein uns bekanntes, jedoch sehr seltenes Problem im Zusammenspiel zwischen Webshop, Sage und Zahlungsanbieter trat an einem der Shops auf. Den Fehler konnten wir in kürzester Zeit beheben.

Dauerhafte Betreuung des Kunden

Aufgrund einer Neustrukturierung der internen IT unseres Kunden, vereinbarten wir im direkten Anschluss an dieses Projekt eine dauerhafte Kooperation. Wir warten und betreuen die interne IT-Infrastruktur des Kunden. Zu unseren Aufgaben gehört neben dem aktiven Monitoring und der Durchführung von Backups auch der Support der Mitarbeiter des Unternehmens im BackOffice und im Lager. Überdies administrieren wir nun auch alle Webshops unseres Kunden. Als nächstes Projekt strebt unser Kunde eine Private-Cloud-Lösung an und verlässt sich auch hierbei auf unsere Erfahrung.

Umsetzung von Online-Shops mit xt:Commerce und Anbindung von Warenwirtschaftssystemen

Gemeinsam mit unserem Partnerunternehmen, der cyber-wear Heidelberg GmbH, setzen wir seit circa einem Jahr Online-Shops auf Basis von xt:Commerce um und betreuen diese. Zu den Kunden gehören unter anderem Ford, HondaJet und die Heidelberger Druckmaschinen AG.

Zu unseren Aufgaben zählt die Umsetzung des kompletten Layouts der Shops unter Berücksichtigung der CI des jeweiligen Kunden. Zudem entwickeln wir Plugins und Erweiterungen von xt:Commerce, um den individuellen Anforderungen der Kunden nachzukommen. Auch die Wartung der Shops – insbesondere die regelmäßige Installation von Updates – wird von der HW Computer Solutions GmbH durchgeführt.

Um Bestellungen aus dem Webshop direkt im Warenwirtschaftssystem einzubuchen, entwickelten wir Schnittstellenanbindungen für die Software Sage und wir pflegen Anbindungen an die SAP-Systeme der Kunden.

Insgesamt betreuen wir mittlerweile rund 30 xt:Commerce-Shops und überwachen deren Funktionsfähigkeit und Kommunikation mit den Warenwirtschaftssystemen.

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